Allgemeine Infos

Allgemeine Informationen zum Schlaganfall und zur Spastik


Schlaganfall:


Definition Schlaganfall:

Ein „Schlaganfall“ bezeichnet das plötzliche "schlagartige" Auftreten von Symptomen wie Halbseitenlähmung (Hemiplegie), Bewegungs-, Sprach- und Bewusstseinsstörungen. Ein Schlaganfall wird auch als Apoplex, Hirnschlag

oder zerebraler Insult bezeichnet. Die Ursache für einen Schlaganfall ist entweder ein Hirninfarkt oder eine Hirnblutung. Dies kann letzlich erst in der Klinik mittels Bildgebung (CT/MRT) sicher festegestellt werden.


Symptomatik:

Das Gehirn wird insgesamt über vier große Arterien mit Blut versorgt. Je nach Lokalisation und Ursache des Schlaganfalls können verschiedene Symptome wie folgt auftreten:

Kopfschmerzen und Schwindelgefühl (ggf. erste Warnsymptome), akute Lähmung einer kompletten Körperseite, oft bein- oder armbetont, mit Lähmung einer Gesichtshälfte (faziale Parese) mit herabhängendem Mundwinkel und unkontrolliertem Speichelfluss, Sensibilitätsstörungen (meist einseitig auf der gelähmten Seite), Sehstörungen (z. B. Doppelbilder, Gesichtsfeldausfall), Pupillendifferenz, Sprachstörungen (Wortfindungsstörungen), Sprechstörungen (verwaschene Sprache), Störung der Gleichgewichts- und Bewegungskoordination usw..


Ein Beispiel aus der Praxis:

Herr Andreas Sommer sagte zu seiner Frau: "Ich lege mich etwas ins Schlafzimmer, denn ich habe wieder diese Sehstörungen". Als Frau Sommer nach drei Stunden besorgt nach ihrem Mann schaut, findet Sie den 72-jährigen wach im Bett liegend. „Andreas, was ist denn los?“. Herr Sommer schaut sie fragend an und stammelt ein paar unverständliche Silben. Er versucht aufzustehen, aber es gelingt ihm nicht. Frau Sommer verständigt sofort den Notarzt.

Wie beuge ich einem Schlaganfall vor?


Erkennen Sie die Schlaganfall Risiken und beugen Sie diesen vor.

Beinflussbare Schlaganfall-Risikofaktoren:

Herzerkrankung, Bluthochdruck, Stress, Alkoholkonsum, erhöhte Blutfette, Rauchen, abdominales Übergewicht, Diabetes.

Herzerkrankungen

Bluthochdruck

Stress (z. B. Burnout)

Alkoholkonsum

Gemeinsam haben die meisten aufgeführten Risikofaktoren, dass Sie die sogenannte Arteriosklerose fördern.


Bei der Arteriosklerose lagern sich Stoffe wie Cholesterin, Blutzellen, Bindegewebe und Kalksalze an den Innenseiten der Blutgefäße ab.

Durch die Ablagerung wird die normalerweise elastische Gefäßwand zunehmend starr und ihre glatte Innenwand wird rau. Die rauen Stellen ermöglichen weitere Ablagerungen. Diese wachsen an und das Gefäß verengt sich immer mehr. Dabei bleiben kleine Bestandteile aus dem Blut hängen verklumpen sich und es bilden sich Blutgerinnsel (Thromben). Falls sich das Blutgerinnsel löst, kann dies zu einem ischämischen Schlaganfall führen.

Ein hämorrhagischer Schlaganfall kann auftreten, wenn die Blutgefäße im Gehirn eine schwache Wandstruktur haben wie z.B. durch Arteriosklerose.


Ischämischer Schlaganfall


Was ist ein ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)?

Bei einem ischämischen Schlaganfall entsteht eine Unterbrechung des Blutflusses zum Gehirn. Die Blutversorgung des Gehirns erfolgt über vier große Arterien (dies sind Blutgefäße, welches das in der Lunge mit Sauerstoff angereichertes Blut vom Herzen in den Körperkreislauf/Gehirn pumpen).

Die Blockade des Blutflusses in einer Arterie erfolgt durch unterschiedliche Ursachen wie z.B. ein Thrombus (Blutgerinnsel) und führt dazu das die Gehirnzellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Hämorrhagischer Schlaganfall


Was ist ein hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung)?

Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kommt es zu einer Einblutung in das Gehirngewebe. Dies kann auftreten, wenn die Blutgefäße im Gehirn eine schwache Wandstruktur haben, Gefäßmissbildungen vorliegen oder die Gefäße unter außergewöhnlich hohem Druck stehen, wie zum Beispiel bei einem hohen Blutdruck.

Die Hirnblutung verursacht je nach Ausdehnung und Lokalisation im Gehirn massive Beschwerden wie zum Beispiel sehr starke Kopfschmerzen.


Präventive Maßnahmen


Bewegen Sie sich häufiger.
Dies hat einen positiven Einfluss auf die Herz-Kreislauf- und Gefäßgesundheit, den Blutdruck und das Gewicht.

Weniger Alkohol & Nikotin.
Nikotin verursacht Arterien-verengung, beschleunigt den Puls und das Blut wird zähflüssiger.

Alkohol kann bei einigen Menschen die Blutgerinnungs-zeit verlängern und kurzzeitig den Puls beschleunigen und die Gefäße verengen.

Senken Sie Ihr Gewicht. Übergewicht beeinflusst den Blutzucker und den Blutdruck.
Gesunde Ernährung und Gewichtssenkung führen bei den meisten Menschen zu einer direkten Blutdrucksenkung und mindert die Gefahren für einen Schlaganfall.

Achten Sie auf sich.
Es ist schwierig pauschale Ratschläge zu erteilen. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst ist sehr wichtig.

Spastik


Wie kommt es zu einer Spastik?

Die häufigste Ursache für eine Spastik ist ein Schlaganfall.
Spastik ist eine Schädigung im zentralen Nervensystem (ZNS) und somit im Gehirn, Rückenmark oder deren Verbindungen. Einige dieser Bereiche sind über die Nervenbahnen mit der Skelettmuskulatur verbunden und steuern auf diese Weise unsere Bewegungen. Und genau diese Bereiche sind bei einer Spastik betroffen.

Spastik auch bekannt als Spasmus oder Spastizität leitet sich von dem griechischen Wort „spasmós“ ab und bedeutet Krampf. Durch Schäden am zentralen Nervensystem (ZNS) tritt eine krankhafte Erhöhung der Muskelspannung bzw. des Muskeltonus ein. Die überaktive Muskulatur führt zu einer dauerhaften Verhärtung und Versteifung, die so genannte spastische Lähmung.

Der Muskel wird von den Nerven dauerhaft in einen Erregungszustand versetzt. Dies kann von einer leichten Erhöhung der Eigenspannung des Muskels (erhöhter Muskeltonus) bis zu einem eindeutigen Befehl für eine Muskelkontraktion (Muskelanspannung) reichen. Die Aktivität und die ausgehenden Bewegungen des Muskels lassen sich unter diesen Umständen nicht mehr kontrollieren. Es kommt zur spastischen Parese oder Lähmung.

Spastik entwickelt sich meist innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Schlaganfall bei etwa einem Viertel der Betroffenen. Oft verstärkt sich die Spastik noch innerhalb der nächsten Monate bis zu einem Jahr.


Durch die Muskelsteifigkeit kommt es häufig zu schmerzhaften und behinderlichen Körperhaltungen. Somit wird die Lebensqualität stark beeinträchtigt und Alltagsaktivitäten können nicht mehr ausgeführt werden.
Spastik ist keine Krankheit, sondern ein Symptom dafür, dass das zentrale Nervensystem (Gehirn 🧠 oder Rückenmark) beispielsweise nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma stark geschädigt wurden.

Spastik ist nicht gleich Spastik!

Spastische Lähmungen können sich im Schweregrad und in den Begleiterscheinungen unterscheiden. Das hängt damit zusammen, wie stark bestimmte Gehirnbereiche oder das Rückenmark betroffen wurden. Eine spastische Lähmung kann sich als leichte Muskelsteifigkeit mit geringen Bewegungseinschränkungen oder als dauerhafte Muskelverkrampfung mit schweren Einschränkungen bis hin zur vollständigen Bewegungsunfähigkeit äußern.

 

Spastische Lähmungen können einzelne Muskeln oder ganze Körperbereiche betreffen. Besteht nur eine lokal auftretende Spastik, spricht man auch von einer fokalen Spastik. Sind alle Gliedmaßen betroffen, wird die Spastik als generalisiert bezeichnet.

Im Folgenden werden unterschiedliche Dimension der Spastik vorgestellt:

  • Monospastik: Wenn ein Bein oder ein Arm von der Spastik betroffen ist.
  • Paraspastik: Wenn beide Arme oder Beine von der Spastik betroffen sind  .
  • Hemispastik: Auf einer Körperseite ist je ein Arm und das Bein von der Spastik betroffen.
  • Tetraspastik: Alle Extremitäten sind von der Spastik betroffen. Je nach Ausprägung können auch die Hals- und Rumpfmuskulatur betroffen sein.

Weitere Symptome

Die Schäden am Gehirn oder Rückenmark können weitere Symptome einer Spastik aufweisen. Dazu zählen z.B.:

  • Sensitivitätsstörungen
  • Lähmungen
  • Erschwerte Koordination
  • Unkontrollierte Muskelbewegungen
  • Kraftlosigkeit 
  • Schmerzen



So kann eine Spastik am Arm aussehen

Durch eine unterschiedlich starke Ausprägung der Spastik in Muskeln entstehen Haltungsmuster, die häufig typisch ausgeprägt sind.

Das Haltungs- und Bewegungsmuster bei einer spastischen Lähmung des Armes oder Beines lässt sich bei den meisten Betroffenen einem der folgenden Muster zuordnen, wobei die Übergänge fließend sind.

Armspastik

Wie erkenne ich eine Spastik?

Zu Beginn des Schlaganfalls treten Symptome wie Lähmung oder Sprachverlust auf, doch bereits zu diesem Zeitpunkt beginnen sich Läsionen im Zentralnervensystem zu bilden. In den darauffolgenden Wochen oder Monaten können als Spätfolge spastische Bewegungsstörungen auftreten, die große Auswirkungen auf den weiteren Genesungsverlauf haben. Es wird davon ausgegangen, dass rund 250.000 Patienten in Deutschland eine Spastik aufweisen. Durch die Schädigung des zentralen sensomotorischen Systems entstehen Muskelspannungen, Kloni, Spasmen und spastische Dystonien, welche die Motorik stark beeinträchtigen. Ein erhöhter Muskeltonus und eine veränderte Weichteil- und Muskelfaserdichte sind ebenfalls charakteristisch für die Spastik. Die Flexion und Streckbewegung mehrerer Gelenke z. B. Armabduktoren/-adduktoren, Ellenbogen, Beuger und Extensoren, Kniestrecker, Kniebeuger, Handgelenk und Finger können getestet und bewertet werden. Die Ashworth und Tardieu-Skalen werden verwendet, um den Grad der Spastizität zu bewerten, der Zorowitz-Fragebogen ermöglicht eine Spastizität zu erkennen (siehe unten).

Mit welchen Parametern bewertet ein Arzt?


Ashworth-Skala

Anhand der Ashworth-Skala wird die Spastizität von Muskeln in einer Punkte-Skala bewertet. Dabei wird im passiven Zustand die Zunahme der Muskelspannung gemessen. Ärzte untersuchen zuerst die körperlichen Bedingungen des Patienten bevor Medizintechnik wie CT, MRT für neurologische Tests und bildgebende Verfahren verwendet werden. Der Befund der Muskelsteifigkeit, also der Schweregrad der Spastik geben Auskunft über die Einschränkungen im Alltag. Zusätzlich werden die Muskelkraft, der Muskeltonus, die Beweglichkeit der Gelenke und die Schmerzintensität von dem Arzt bewertet.


Modifizierte Ashworth-Skala 

Die ursprüngliche Ashworth Skala entsprach einer 5-Punkte Skala zur einfachen Messung und Bewertung von Spastizität. Diese Skala wurde später von Bohannon und Smith (1987) zu einer 6 Punkt Skala modifiziert.

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt welche Punkte-Skala Ihre Beurteilung ergeben hat.


Tardieu-Skala

Die Tardieu Skala ist im Vergleich zur Modifizierten Ashworth Skala besser geeignet Kontrakturen bzw. Bewegungseinschränkungen von Spastizität zu unterscheiden.

Es erfolgen zwei Messungen: Qualität der Muskelreaktion und Winkel der Muskelreaktion bei langsamer und schneller Geschwindigkeit.

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt welche Punkte-Skala Ihre Beurteilung ergeben hat.


Zorowitz-Fragebogen (wird vom Patienten ausgefüllt)

Das Zorowitz Fragebogen ist eines der ersten praktischen Instrumente für Spastizität, dass die zuvor beschriebenen Ashworth- und Tardieu-Skalen ergänzt. Wenn die Ashworth und Tardieu-Skalen verwendet werden, um den Grad der Spastizität zu bewerten, ist dieses 13 Punkte umfassende Spastik-Tool entwickelt worden, um Spastizität zu erkennen.
Es ist zu beachten, dass das
Screening-Tool vom Patienten ausgefüllt wird und daher nicht die Perspektive der Betreuer erfasst.

Hier können Sie den Zorowitz-Fragebogen als pdf-Datei herunterladen:

Zorowitz-Fragebogen - pdf


Barthel-Index

Der Barthel-Index erfasst systematisch die grundlegenden Alltagsfunktionen eines Patienten.

Dabei werden unterschiedliche Tätigkeitsbereiche des Patienten mit Punkten bewertet.

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt welche Bewertung Sie bei dem Barthel-Index haben.


Modifizierte Rankin-Skala (mRS)

Die mRS ist eine standardisierte Maßzahl, die das Ausmaß der Behinderung nach einem Schlaganfall beschreibt.

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt welche Bewertung Ihre mRS ergeben hat.


Body-Mass-Inde (BMI)

Der Body-Maß-Index (BMI) hilft dem Arzt einzuschätzen, ob Sie Normal-, Über- oder Untergewicht haben.

Der BMI errechnet sich nach folgender Formel:

Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch Körpergröße (in cm) zum Quadrat.

Hier ein Link zu einem kostenlosen BMI-Rechner:

www.anad.de/essstoerungen/bmi-rechner/?gclid=Cj0KCQjw3v6SBhCsARIsACyrRAko-z20cCDPb2umQVg9XE91ZCHLAp-BdoBsXork5OMq8cunpq8Yqm0aAjCSEALw_wcB


Geriatrische Depressionsskala (GDS)

Die GDS ist ein geriatrisches Assessmentinstrument, das auch "Depressionstest nach Yesavage" bezeichnet wird.

Mit Hilfe eines Fragebogens, der vom Patienten auszufüllen ist, können eventuelle Hinweise auf eine vorhandene Altersdepression oder depressive Stimmungslage gegeben werden.

Hier können Sie den Fragebogen als pdf-Datei herunterladen:

Geriatrische Depressionsskala - pdf

Medizinische Fachbegriffe besser verstehen


Apoplex = Synonym für Schlaganfall.

Aspirationspneumonie = durch die Schluckstörung nach einem Schlaganfall entstehende Lungenentzündung

Amnesie = zeitlicher und/oder inhaltlicher Gedächtnisverlust.

Aphasie = Sprachstörung

Ataxie = Störung der Koordination.

Apraxie = Störung der Fähigkeit, zielgerichtete Bewegungen oder Handlungen sinnvoll und geordnet auszuführen, tritt oft zusammen mit Aphasie auf.

Arteriosklerose =  umgangssprachlich „Gefäßverkalkung“, wobei sich Material, im Blut vorhandene Fette („Atherosklerose“) und Kalk an den Innenwänden der Blutgefäße ablagern und die Gefäße verengen bzw. verschließen.

Dekubitus = Druckgeschwür, das durch eine langanhaltende Immobilität und daraus folgender Minderdurchblutung der Auflagefläche entstehen kann.

Dysarthrie = Sprechstörung

Dysphagie = Schluckstörung

Embolus = körpereigenes oder fremdes Material (z.B. Blutgerinnsel), das in der Blutbahn weitergeschwemmt wird und das Gefäß verstopft, Quelle kann eine Gefäßsklerose oder ein Gerinnsel aus dem Herz bei Vorhofflimmern sein.

Fazialisparese = Gesichtslähmung

Hämorrhagie = Blutung

Hemianopsie = halbseitiger Gesichtsfeldausfall.

Hemiparese = unvollständige Lähmung einer Körperseite.

Hemiplegie = vollständige Lähmung einer Körperseite.

Hirnblutung = Blutung im Kopf, die zu einem hämorrhagischer Schlaganfall führen kann. Die Blutung kann entweder im Gehirn oder zwischen den Hirnhäuten auftreten.

Hirninfarkt = häufigster Schlaganfall, charakterisiert durch eine Mangeldurchblutung im Gehirn aufgrund von Gefäßverschlüssen durch Arteriosklerose oder Embolie.

Hirnödem = Schwellung im Gehirn, kann bei großen Schlaganfälle vorkommen und durch Hirndruck weitere Schäden verursachen.

Hypertonie = Bluthochdruck, gehört zu den Risikofaktoren, welche die Entstehung eines Schlaganfalles begünstigen.

Ischämie = Minderdurchblutung

Klonus = krampfartige Muskelzuckungen.

Kontraktur = Verkürzung und Verhärtung  eines Gewebes (Muskeln oder Gelenke), die oft zu einer Einschränkung der Bewegung führt und bei länger bestehender Spastik entsteht.

Muskeltonus = Spannungszustand eines Muskels.

Neglect = Störung der Aufmerksamkeit charakterisiert durch eine Vernachlässigung von Raum- oder Körperhälfte.

Neuroplastizität = Fähigkeit des Gehirns, nach veränderten physiologischen Anforderungen oder Schädigungen, funktionelle, strukturelle und adaptive Veränderungen vorzunehmen.

Parese = Lähmung

Pathologische Reflexe = „krankhafte“ Reflexe, die also nur nach einer Erkrankung vorkommen.

Pusher-Symptomatik = Störung der Wahrnehmung, die zu einem aktiven Drücken der nichtbetroffenen Extremität zur betroffenen Extremität führt.

Schlaganfall = Syndrom, das sich aus einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn entwickelt und verschiedene Symptome und Beschwerden umfasst.

Sensibilität = Wahrnehmung für Berührung, Schmerz, Temperatur oder Lagesinn (der Gelenkstellung). Ausfälle v.a. beim Schmerz- und Temperatursinn können daneben auch zu schmerzhafter Überempfindlichkeit  führen.

Spasmus = Krampf

Spastik = krankhafte Erhöhung der Muskelspannung (Spasmus = Krampf), meist Folge einer Schädigung von Gehirn oder Rückenmark. Führt meist zu stärkerer Behinderung der Bewegung und langfristig zu Kontrakturen.

Stroke-Unit = spezialisierte Station in einem Krankenhaus, die die Akutbehandlung von Menschen nach Schlaganfall durchführt.

Thrombozytenfunktionshemmer = „Blutverdünner“, um das Fortschreiten einer Arteriosklerose und damit einen weiteren Schlaganfall zu verhindern.

Transitorisch-ischämische Attacke (TIA) =  vorübergehende Störung der Durchblutung im Gehirn, wobei die Symptome meistens nach Minuten oder wenigen Stunden wieder verschwinden.

Thrombektomie = Schlaganfalltherapie, wobei das Blutgerinnsel mechanisch aufgelöst wird.

Thrombolyse = Schlaganfalltherapie, wobei durch eine Infusion mit einem speziellen Medikament, das Blutgerinnsel beseitigt wird.

Thrombus = „Blutgerinnsel“, das zum Verschluss eines Gefäßes führen kann mit folgender Beeinträchtigung der Blut- und Sauerstoffversorgung der versorgten Region.

Visusverlust = komplette Verlust der Sehfähigkeit.


Quellen:
Correll, A. Spastik nach Schlaganfall. CV 17, 30–34 (2017).
https://doi.org/10.1007/s15027-017-1220-z

Duden   Wörterbuch
https://www.duden.de/woerterbuch 

Medizinwissen suchen, KnowHow teilen - DocCheck Flexikon
https://flexikon.doccheck.com/de/Spezial:Mainpage

Nolte, C.H., Müller-Nordhorn, J., Jungehülsing, G.J. et al. Symptome, Risikofaktoren und Ätiologie von transitorisch ischämischer Attacke und Schlaganfall. Nervenarzt 76, 1231–1238 (2005).
https://doi.org/10.1007/s00115-005-1928-3
 
Nolte, C., Endres, M. Akutversorgung des ischämischen Schlaganfalls. Internist 53, 585–594 (2012).
https://doi.org/10.1007/s00108-011-3003-4

Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls
LL_22_2012_akuttherapie_des_ischaemischen_schlaganfalls.pdf (dsg-info.de) 

Schlaganfall (Apoplex): Warnzeichen, Ursachen, Therapie - NetDoktor

https://www.netdoktor.de/krankheiten/schlaganfall/

Correll, A. Spastik nach Schlaganfall. CV 17, 30–34 (2017).
https://doi.org/10.1007/s15027-017-1220-z

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